Bedeutung des Gartens in Corona-Zeiten – Beschäftigungstherapie
Kategorie: Detlef Fey
Veröffentlicht: Freitag, 10. Juli 2020
Von Detlef Fey aus GilzemDer Mensch, der einen Garten sein Eigen nennt,
in der Corona-Krise keine Langeweile kennt.
Denn der Frühling, für die Menschheit ein existentieller Segen,
besonders wenn verbunden mit Wärme und Regen,
stellt für Gartenfreunde eine Herausforderung dar,
und das, gemeiner Weise, Jahr für Jahr.
Der Rasen, manch‘ Gartenfreak liebstes Kind,
er wächst in jener Jahreszeit sehr geschwind.
Aber damit dies‘ Individuum den Kampf nicht verliert,
sind die Mäher von heute stark motorisiert.
Doch statt sie per Pedes vor sich herzuschieben,
tut man, bequemerweise, einen Sitz draufmontieren.
Bleiben dann am Rande drei Grashalme stehn,
die ganz verloren im Winde wehn.
So werden diese aber nicht etwa begnadigt,
sondern kaltblütig mit der knatternden Sense begradigt.
So, dass sie störend im Weg rumliegen,
bis sie, mittels Gebläse, durch die Lüfte fliegen.
Damit der Rasen auch atmen kann,
rückt man mit lauten Vertikutierern an.
Unkräutern, die naiv einen Aufstand proben,
wird mit chemischer Keule eins übergezogen.
Und sollten Bäume, die sich zur Sonne strecken,
auch noch den Rasen mit Laub bedecken.
Ja, sollten diese Bäume solch’ Freveltat wagen,
geht die Motorsäge ihnen an den Kragen!
Am Ende des Tages, die Muskeln erschlaffen,
der Mensch betrachtet bierselig sein gnadenloses Schaffen.
Die Fliegenklatsche im Anschlag, was soll sie verrichten?
Insekten waren heute nicht zu sichten!
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