Nachlese zur Eröffnungsveranstaltung des Jubiläumsjahres 2012 – 1250 Jahre Eisenach / 800 Jahre Gilzem – am 24. März 2012 im Gemeindehaus Gilzem.
Am 24. März 2012 wurde das Festjahr der beiden Nachbargemeinden Eisenach und Gilzem feierlich eröffnet. Die jeweils erste urkundliche Erwähnung vor 1250 Jahren (Eisenach) bzw. vor 800 Jahren (Gilzem) war der Anlass für eine rundum gelungene Auftaktveranstaltung im Gemeindehaus Gilzem.
Die Ortsbürgermeister Martin Rau und Mario Bisdorf konnten zahlreiche Bürger/innen aus beiden Gemeinden und zahlreiche Ehrengäste willkommen heißen.
Unter den geladenen Gästen waren auch Monika Fink (1. Beigeordnete des Eifelkreises Bitburg-Prüm, in Vertretung für Landrat Dr. Joachim Streit) und Moritz Petry (Bürgermeister der Verbandsgemeinde Irrel). Landrat Dr. Joachim Streit ist Schirmherr für das Eisenacher Jubiläum, Bürgermeister Moritz Petry hat die Patronage für die Gilzemer Jahrfeier, übernommen.
In einem abwechslungsreichen Programm wurde in die Gründungszeit des jeweiligen Dorfes zurückgeblickt und auch die weitere Entwicklung der Dörfer bis in die Gegenwart wurde beleuchtet. Darüber hinaus gab es auch einen Blick in die Zukunft.
Nach der Begrüßung der Ehrengäste und Anwesenden durch Ortsbürgermeister Mario Bisdorf unterhielt der Gesangverein „Eintracht 1865“ Gilzem e. V. die zahlreichen Gäste. Unter der Leitung von Ernst Lennartz und am Piano begleitet von Klaus Peter Bungert, brachte der Gesangverein bekannte Melodien zu Gehör. Die Gäste erhielten einen Eindruck vom breit gefächerten Repertoire des Gesangvereins. Hierzu gehören sowohl Musicals („Lass den Sonnenschein“ aus dem Musical „Hair“), Deutsche Popsongs („Der Mann im Mond“ von der deutschen Gruppe Die Prinzen), Spirituals („Spiritual Medley“) wie auch a-cappella Lieder der Comedian Harmonists („Mein kleiner grüner Kaktus“).
Bürgermeister und Schirmherr Moritz Petry überbrachte in seinem Grußwort auch die Grüße und Wünsche von Landrat Dr. Streit, der nicht anwesend sein konnte.
Auch im zweiten Teil fanden sich anspruchsvolle Lieder unterschiedlichster Stilrichtungen im Vortrag des Gesangvereins. Die Gilzemer Sängerinnen und Sänger stießen musikalisch auf das Festjahr an – und zwar mit dem „Champagnerlied“ aus der Operette „Die Fledermaus“ von Johann Strauß. Weiterhin hörte das begeisterte Publikum aus dem Musical „CATS“ von Andrew Lloyd Webber das Stück „Memory“, dann aus der Operette “Eine Nacht in Venedig” von Johann Strauß den “Lagunen –Walzer“ und abschließend noch das auf Italienisch vorgetragene Lied „Il Carnevale“ von Gioachino Rossini.
Die Gäste erwartete dann eine Zeitreise in die Vergangenheit und wieder zurück in die Zukunft. Christian Harz – der durch das Programm führte – reiste mit dem Publikum genau 800 Jahre zurück und landete am 24. März 1212 in Gelime.
Das Publikum erhielt einen Eindruck davon wie man vor 800 Jahren lebte und wohnte. Christian Harz führte die „Mitreisenden“ gedanklich durch ein Haus des 13. Jahrhunderts und gab einen Überblick über die damaligen, politischen Gegebenheiten.
Nach dieser beschwerlichen Reise durften die Anwesenden sich etwas Musikalisches gönnen. Die international bekannte Sopranistin Ursula Thies - Gilzem‘s Kulturexport – gab der Veranstaltung einen weiteren Höhepunkt. Unter der Begleitung von Klaus Peter Bungert am Piano sang sie vier Lieder von Johannes Brahms („Ständchen“, „Unbewegte laue Luft“, „Mondschein“ und „Ade!“.
Ortsbürgermeister Martin Rau ging in seiner Ansprache auf die Gründung und Historie Eisenachs ein. Er verwies dabei besonders auf die vielfältigen Nachforschungen, Sammlungen und Publikationen von Werner Weber aus Eisenach.
Ortsbürgermeister Mario Bisdorf gab einen Einblick in die jüngere Geschichte Gilzems und wagte einen – nicht immer ganz ernst gemeinten – Ausblick in die Zukunft des Ortes. Ob Eisenach und Gilzem sich in 50 Jahren bereits unabhängig mit Energie versorgen und sich als Skigebiet einen Namen gemacht haben, wird die Zukunft zeigen.
Zum Abschluss der gelungenen Eröffnungsveranstaltung trat nochmal Ursula Thies auf. Der imaginäre Vorhang öffnete sich, die versammelte Verwandtschaft betrauerte den Tod des Familienoberhaupts bis sie merken, dass dieser alle enterbt hat. Die Oper „Gianni Schicchi“ von Giacomo Puccini erzählt die Geschichte wie man versucht doch noch an das Geld des Verstorbenen zu gelangen. Sie erzählt aber auch die Liebesgeschichte zwischen zwei jungen Menschen. Ursula Thies sang aus dieser Oper die Arie der Lauretta „O mio babbino Caro“. In einer der wohl bekanntesten Opernarien bringt Lauretta gegenüber ihrem Vater ihre große Liebe zu ihrem jungen Verehrer zum Ausdruck.
Auch das darauf folgende Lied – der„Solveig’s Sang“ aus Eduard Grieg’s „Peer Gynt“ – barg ein großes Sehnsuchtsgefühl in sich.
Anschließend nahm Ursula Thies die Gäste in einen festlich geschmückten Ballsaal des 19. Jahrhunderts mit. Rosalinde hat erfahren, dass sich ihr angeblich im Gefängnis schmachtender Gatte in Wirklichkeit auf einem Ball vergnügt. Daraufhin kommt sie ebenfalls zum Ball mit einer Maske vor den Augen und weist sich durch den Vortrag eines Csárdás als "ungarische Gräfin" aus: aus der Operette „ Die Fledermaus“ von Johann Strauß sang sie die Arie der Rosalinde „Czardas“.
Das Publikum wollte Ursula Thies nicht ohne Zugabe gehen lassen, diese wurde selbstverständlich (mit Theo Mackeben‘s „Bel Ami“) gewährt.
Ortsbürgermeister Mario Bisdorf verabschiedete die Gäste und freut sich –gemeinsam mit Ortsbürgermeister Martin Rau- bereits darauf, alle im Sommer zu den weiteren Veranstaltungen in Eisenach und Gilzem wiederzusehen.